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Our Mirage: Unseen Relation (Review)
Artist: | Our Mirage |
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Album: | Unseen Relation |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Post Hardcore / Metalcore |
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Label: | Arising Empire | |
Spieldauer: | 40:46 | |
Erschienen: | 07.02.2020 | |
Website: | [Link] |
18 Monate nach Veröffentlichung des Mega-Debüts „Lifeline“ melden sich OUR MIRAGE mit Album Nummer 2 zurück und machen genau dort weiter, wo die Band mit „The Unknown“ das Vorgängeralbum beendet hat: Texte weitab der Belanglosigkeit, die sich weiterhin um das zentrale Thema Depressionen, Hoffnungslosigkeit, Suizid, aber auch um diverse Lichter am Ende des Tunnels ranken, grandios-zuckersüße Melodien, die sich mit hämmernd-fordernden Growls abwechseln, große Gefühle transportieren und das Zeug zur Unsterblichkeit haben.
„Rivers“ und „Falling“ liefern den Einstieg in das neue Werk, aber insbesondere „Different Eyes“ als Liebeserklärung des Protagonisten an den Lebensretter in seinem Leben, der es schafft, seine Gefühlswelt von „fear and doubt“ auf „there is light in the darkest of all graves“ umzustellen, um die Welt mit anderen Augen sehen zu können, beindruckt nachhaltig – ein Signature-Track.
Folgerichtig findet die Story in „Strike A Match“ ihre Fortsetzung, denn die Dunkelheit bedroht unseren Helden weiterhin, der Funke tief in seinem Inneren muss am Leben erhalten werden, um ein erneutes Abgleiten in die Hoffnungslosigkeit zu verhindern. Allerdings überwiegt hier der Optimismus, den eingeschlagenen Weg weiter gehen zu können.
Wer nun gedacht hatte, der Kampf gegen die inneren Dämonen wäre gewonnen, sieht sich durch „Tranparent“ eines Besseren belehrt. Verzweiflung und Qualen sind wieder da, die Hilflosigkeit, das Gefühl, als Marionette an den Fäden einer höheren Macht zu hängen, schleicht sich in die Hirnwindungen, die Stimmen rufen wiederum den Namen unseres Protagonisten, der sich wie in einem Puppenspiel gefangen fühlt. Eindrucksvoll und gleichzeitig bedrückend, ein Thema, das in „Our All Home“ weitergeführt wird.
„Unseen“ bringt die Abwendung, weg von düsteren Gedanken, hin zum Lebensretter, der das Dasein unseres Helden verändert hat, ohne den nicht sicher wäre, ob dieser überhaupt noch unter den Lebenden weilte, ohne den der bisher verborgene Teil seines Ichs noch immer unentdeckt geblieben wäre.
Wie fragil die eben erst gewonnene Sicherheit ist, verdeutlicht „My Last Day“, der schonungslos den Suizid der großen Liebe thematisiert in dessen Folge unser Held nun seinerseits vor einem weißen Blatt Papier sitzt, zu seinen Füßen diverse Messer, bereit, sein eigenes Leben zu beenden. Beinharter Stoff.
Aber Songschreiber Timo Bonner lässt mit „Walk As One“ kurz Hoffnung keimen, die umgehend mit „Distant & Obscure“ wieder erstirbt. Dieses Auf und Ab, das charakteristisch für manisch-depressive Erkrankungen ist, zieht sich als roter Faden durch „Unseen Relation“ und macht die Scheibe extrem intensiv, bedrückend und wichtig.
FAZIT: Nur 1 ½ Jahre nach ihrem vielbeachteten Debüt schieben OUR MIRAGE Album Nummer 2 hinterher. „Unseen Relation“ liefert wiederum grandiose Melodien, die beinharte Lyrics umschmeicheln und das Zeug zur Unsterblichkeit haben. Themen wie Suizid, Hoffnungslosigkeit und Weltschmerz werden abgehandelt, ohne Fremdschäm-Attacken auszulösen, denn irgendwo gibt es einen Ausweg, den Mastermind Timo Bonner aufzeigt, ohne Plattitüden zu dreschen. Ein Meisterwerk.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rivers
- Falling
- Different Eyes
- Strike A Match
- Transparent
- Our All Home
- Unseen
- My Last Day
- Walk As One
- Distant & Obscure
- After All
- Bass - Manuel Möbs
- Gesang - Timo Bonner, Manuel Möbs
- Gitarre - Steffen Hirz
- Schlagzeug - Daniel Maus
- Lifeline (2018) - 13/15 Punkten
- Unseen Relation (2020) - 13/15 Punkten
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